Das Panzerbataillon 214 in den Jahren 1956 - 1965

Zeitsprung

 

Das Jahr 1949

 

ES stehen vor allem die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik sowie die Proklamation der Volksrepublik China im Mittelpunkt des Weltgeschehens. Die Bildung internationaler Zusammenschlüsse setzt die Vertiefung der Spaltung Europas fort. Als militärisches Bündnis und zunächst auf 20 Jahre ausgelegt tritt die NATO ins Leben. Daneben wird der Europarat als politische Dachorganisation der westeuropäischen Staaten mit Sitz in Straßburg gegründet. In Osteuropa entsteht als Wirtschaftsbündnis der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, auch Comecon genannt. Die Gründungsphase der beiden deutschen Staaten wird begleitet von der Krise um West-Berlin, das mit Hilfe der Berliner Luftbrücke durch die West-Alliierten der Blockade trotzt. Die Berlin-Frage spielt auch bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat eine wesentliche Rolle, da die deutschen Väter und Mütter des Grundgesetzes Berlin gerne den Status eines gleichberechtigten Bundeslandes innerhalb der Bundesrepublik zugestehen wollen. Die Alliierten bestehen jedoch auf ihren Vorrechten, zu denen auch der Viermächtestatus Berlins gehört, sodass etwa die von Berlin entsandten Bundestagsabgeordneten nicht an der bundesdeutschen Gesetzgebung mitwirken dürfen. Auch in Fragen der Außenvertretung, der Demontagen und der Ruhrkontrolle sah das Besatzungsstatut Einspruchsrechte der Alliierten vor. Als die Sowjetunion erkennt, dass die Blockade Berlins nicht zum Erfolg führt, wird diese nach fast einem Jahr aufgegeben. Mit leichter zeitlicher Verzögerung zur Bildung der Bundesrepublik erfolgt dann auch die Gründung der DDR, deren Anerkennung man im Westen aber verweigert.

 

März - Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) bezeichnete den vollen Beitritt zur NATO als vordringliche Aufgabe der ersten westdeutschen Regierung und sprach im Dezember des Jahres erstmals öffentlich über die damit zusammenhängende Wiederbewaffnung.

 

 

Das Jahr 1950

 

Die institutionelle Verfestigung der Teilung der Welt in zwei Lager geht weiter, der Kalte Krieg nimmt an Intensität zu. Im Koreakrieg stehen sich die beiden Lager das erste Mal militärisch gegenüber. Auch die Innenpolitik der USA wird davon bestimmt, in der sogenannten McCarthy-Ära.

 

08.02. - Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) wird gegründet. Zum Minister für Staatssicherheit wird zunächst Wilhelm Zaisser benannt, Erich Mielke wird sein Stellvertreter.

 

24.05. - Adenauer ernannte den ehemaligen Panzergeneral Gerhard Graf von Schwerin zu seinem Berater in Fragen der Sicherheit. Er sollte im Geheimen Vorbereitungen zum Aufbau einer „mobilen Bundesgendarmerie“ als Gegengewicht zu den kasernierten Bereitschaften der DDR treffen.

 

06.06. - Im Görlitzer Abkommen zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen wird die Oder-Neiße-Linie als neue polnische Westgrenze festgelegt.

 

26.07. - Der Deutsche Bundestag hatte mehrheitlich seine Bereitschaft zum Abschluss eines europäischen Bundespaktes und zur Schaffung einer übernationalen Bundesgewalt bekundet.

 

11.08. - 11. August: Die Beratende Versammlung des Europarates verabschiedet eine Resolution, in der angesichts des Koreakrieges die Bildung einer europäischen Armee gefordert wird. Dabei soll auch die Bundesrepublik mit einbezogen werden. Bundeskanzler Konrad Adenauer begrüßt die Initiative und beginnt entsprechende Verhandlungen mit den westlichen Alliierten, doch weist der Hohe Kommissar John Jay McCloy am 24. August zunächst auf das Besatzungsstatut hin, das eine Wiederbewaffnung Deutschland ausschließt. In Deutschland wird Adenauers Vorstoß nicht nur von der SPD, sondern auch von Innenminister Gustav Heinemann kritisiert.

 

18.08. - Bundeskanzler Adenauer forderte in einem Interview mit der US-Zeitung New York Times eine Verstärkung der Alliierten Streitkräfte in Europa und als Gegengewicht zur Kasernierten Volkspolizei in der Sowjetzone eigene Verteidigungstruppen in der Bundesrepublik Deutschland.

 

07.09. - Im Stadtzentrum Berlins wird auf Anordnung von Walter Ulbricht mit der Sprengung des Berliner Schlosses begonnen.

 

09.09. - Rücktritt des deutschen Innenministers Gustav Heinemann wegen des Bestrebens des Kanzlers Konrad Adenauer nach Wiederbewaffnung.

 

05.-09.10. - Es tagte eine Kommission ehemaliger hoher Wehrmachtsangehöriger im Eifelkloster Himmerod. Sie verfassten die "Himmeroder Denkschrift", eine „Denkschrift über die Aufstellung eines bundesdeutschen Kontingents im Rahmen einer internationalen Streitmacht zur Verteidigung Westeuropas“, in der erstmals Strukturen und Umfänge neuer bundesdeutscher Streitkräfte beschrieben wurden. Sie enthielt auch erste Überlegungen zur inneren Ordnung der Bundeswehr, der später so genannten Inneren Führung. Im Bild die Abteikirche des Klosters Himmerod.

24.10. - Der französische Ministerpräsident René Pleven legte einen nach ihm benannten Pleven-Plan für eine europäische Armee als Voraussetzung für einen Beitrag Deutschlands zur Verteidigung Europas vor.

 

26.10. - Adenauer berief Theodor Blank zum "Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen". Aus diesem so genannten "Amt Blank" entstand später das Bundesministerium der Verteidigung, welches in der Bonner Ermekeilkaserne untergebracht war. Die Arbeit des Amts Blank, die der Vorbereitung einer Wiederbewaffnung diente, widersprach eigentlich den Bestimmungen der Alliierten, wonach Deutschland langfristig entmilitarisiert bleiben sollte; sie war jedoch den Westalliierten bekannt und wurde von ihnen angesichts des sich abzeichnenden Kalten Krieges geduldet und sogar gefördert.

 

Strukturen nahmen Gestalt an, denn nach dem zweiten Weltkrieg gab es zunächst erhebliche Widerstände gegen die Gründung einer neuen deutschen Armee – sowohl von Seiten der Besatzungsmächte als auch von Teilen der eigenen Bevölkerung. In den folgenden Jahren nahmen aber die Stimmen deutlich zu, die eine baldige Bewaffnung des 1949 neu gegründeten Staates Bundesrepublik Deutschland forderten. Für weitere Informationen klicken Sie bitte auf das Logo.

 

 

 

Das Jahr 1951

 

Das Jahr ist von den zunehmenden Feindseligkeiten zwischen Ostblock und westlicher Welt geprägt, die sich im Koreakrieg und der McCarthy-Ära, speziell dem Prozess gegen Ethel und Julius Rosenberg, widerspiegelt. Unterdessen gelang in der Bundesrepublik der Regierung Adenauer die allmähliche Emanzipation vom westlichen Besatzungsregime. Der jungen Bundesrepublik wurden weitere Kennzeichen staatlicher Souveränität zugestanden – das Bundesverfassungsgericht nahm seine Arbeit auf, ebenso das neue Außenministerium unter der Leitung von Adenauer selbst; auch durfte die Handelsmarine nunmehr die bundesdeutsche Flagge führen –, gleichzeitig wurde aber das Bekenntnis zu den westlichen Verbündeten bekräftigt und die Möglichkeit eines eigenen Verteidigungsbeitrages gegen eine mögliche Aggression aus dem Osten ausgelotet, gegen den Widerstand der SPD, die sich unter Kurt Schumacher konsequent gegen eine Remilitarisierung aussprach. Während die Amerikaner zunächst noch die Entnazifizierung weiterbetrieben, indem sie einige hochrangige SS-Offiziere hinrichteten, führte die wachsende Selbständigkeit der deutschen Justiz dazu, dass zunehmend NS-Täter von Amnestien profitieren konnten. Bis zum 31. Januar 1951 wurde 792.176 Personen eine Amnestie ausgesprochen.

 

 

Das Jahr 1952

 

Wird geprägt von dem weiterhin andauernden Koreakrieg. In Europa wird mit der Montanunion die Grundlage der späteren Europäischen Gemeinschaft gelegt, die Bundesrepublik wird damit weiter in Westeuropa eingegliedert. In der Deutschlandfrage setzte die CDU-Regierung Adenauers gegen den Widerstand der SPD konsequent auf die Westintegration. Die Sowjetunion versuchte dieser Entwicklung gegenzusteuern, indem sie mit der Stalin-Note das Angebot eines wiedervereinigten, aber neutralen Deutschlands machte. Damit konnte Stalin jedoch nicht verhindern, dass sich die Bonner Regierung für den Beitritt zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft entschloss. Die am 18. April 1951 durch den Vertrag von Paris gegründete Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl ( „Montanunion“: Bundesrepublik, Benelux-Staaten, Frankreich und Italien) trat am 23. Juli 1952 in Kraft.

 

 

Das Jahr 1953

 

Mit dem Tod Josef Stalins beginnt der Prozess der Entstalinisierung in der UdSSR. Sein Nachfolger Chruschtschow setzte angesichts der atomaren Pattsituation und massiver innenpolitischer Probleme auf einen Entspannungskurs. Derweil entluden sich die politischen und wirtschaftlichen Probleme in der DDR beim Aufstand am 17. Juni 1953. Mit dem Angriff auf die Moncada-Kaserne beginnt die Kubanische Revolution.

 

04.02. - Der Deutsche Bundestag stellt das Anwerben von Deutschen für fremde Militärdienste in § 109h StGB unter Strafe. Damit soll dem Zustrom zur französischen Fremdenlegion Einhalt geboten werden.

 

 

Das Jahr 1954

 

Der Indochinakrieg endet mit der Niederlage Frankreichs in der Schlacht von Điện Biên Phủ. Mit dem Algerienkrieg beginnt gleichzeitig ein weiterer kolonialer Befreiungskrieg gegen Frankreich. In Deutschland sorgt derweil der Präsident des Verfassungsschutz Otto John mit seinem Abtauchen in der DDR für einen Skandal. In den USA erreicht die McCarthy-Ära mit dem Communist Control Act of 1954 ihren Höhepunkt.

 

14.06. - In Berlin wird das Kuratorium Unteilbares Deutschland gegründet. Die überparteiliche Organisation verfolgt das Ziel, den Gedanken an die deutsche Einheit wachzuhalten und die deutsche Wiedervereinigung anzustreben.

 

02.10. - Mit den Pariser Verträgen wird die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und die Aufnahme in die NATO beschlossen.

 

02.12. - Nach einer Außenministerkonferenz in Moskau wird angekündigt, dass der Ostblock reagieren werde, wenn eine militärische Integration in Westeuropa und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland erfolge.

 

Das Jahr 1955

 

Enden die Besatzungszeit in Österreich, der DDR und der Bundesrepublik, gleichzeitig werden die beiden deutschen Staaten mit der Gründung des Warschauer Pakts bzw. der Aufnahme in die NATO fest in deren Blöcke eingebunden. Bundeskanzler Konrad Adenauer erreicht auf seiner Moskaureise die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion und die Heimkehr der letzten deutschen Kriegsgefangenen. Gleichzeitig schließt seine Regierung jedoch die Aufnahme von Beziehungen zur DDR mit der Hallstein-Doktrin aus. In Montgomery, Alabama wird die Afroamerikanerin Rosa Parks verhaftet, weil sie sich weigert, ihren Sitzplatz im Bus für einen männlichen weißen Fahrgast zu räumen. Der darauffolgende Montgomery Bus Boycott wird zur Geburtsstunde der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Mit dem Zusammenschluss der Liberalen und der Demokratischen Partei entsteht in Japan die Liberaldemokratische Partei, die sich bis 2009 nahezu ununterbrochen an der Macht halten wird.

 

06.05. - Die Bundesrepublik Deutschland tritt der NATO bei.

 

14.05. - Gründung des Warschauer Paktes.

 

26.07. - In Ost-Berlin verkündet der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow die Zwei-Staaten-Theorie. Danach seien auf dem Gebiet des Deutschen Reiches nach dem Zweiten Weltkrieg zwei souveräne Staaten entstanden. Die Deutschlandpolitik der Sowjetunion ändert sich unter diesem Aspekt radikal.

 

21.09. - Der von der Bundesregierung bekanntgegebene Aufstellungsplan für die Bundeswehr sah vor, dass bis zum Januar 1959, also in knapp vier Jahren, alleine der Aufbau des Heeres mit zwölf Divisionen und bis Januar 1960 auch der Aufbau von Luftwaffe und Marine fertig gestellt sein sollte. Die voraussichtlichen Gesamtkosten dieses Planes wurden mit 51 Milliarden DM beziffert.

 

08.09. - Bundeskanzler Adenauer bewirkt in Moskau die Freilassung der letzten (rd. 10.000) deutschen Kriegsgefangenen.

 

20.09. - Die DDR wird von der Sowjetunion zum „souveränen Staat“ erklärt.

 

10.10. - Bundespräsident Theodor Heuss ernannte die ersten Soldaten der neuen deutschen Streitkräfte.

 

12.11. - Die offizielle "Geburtsstunde der Bundeswehr". Verteidigungsminister Theodor Blank überreicht den ersten 101 freiwilligen Soldaten ihre Ernennungsurkunden. Anfang des folgenden Jahres wurden die ersten drei Standorte in Betrieb genommen und insgesamt 1.000 Soldaten dort stationiert: In Andernach wurden sieben Lehrkompanien des Heeres, in Nörvenich eine Lehrkompanie der Luftwaffe und in Wilhelmshaven-Ebkeriege wurde eine Marinelehrkompanie aufgestellt.

Der 12. November war auch der 200. Geburtstag des preußischen Generals Gerhard von Scharnhorst,

der sich um die preußische Heeresreform von 1807-1813 verdient gemacht hatte. Mit dieser Wahl

des Gründungstags der neuen bundesdeutschen Streitkräfte zeigte sich bereits, in welcher Tradition

die Bundeswehr stehen sollte. >Hervorzuheben sei die Schaffung eines Reservisten- und Wehrpflichtsystems mit der gedanklichen Grundlage:

 

„Jeder Bürger eines Staates, müsse zugleich dessen geborener Verteidiger sein“.

Das Jahr 1956

 

1956 wird, während Nikita Chruschtschow die Entstalinisierung einleitet, die sowjetische Kontrolle des Ostblocks durch Demonstrationen in Tiflis, den Posener Aufstand und den Ungarnaufstand herausgefordert, die sämtlich blutig niedergeschlagen wurden. Mit Marokko, Tunesien und dem Sudan erhalten drei nordafrikanische Staaten ihre Unabhängigkeit. Mit dem Aufbau der Bundeswehr und der NVA beginnt die Wiederaufrüstung beider deutscher Staaten.

 

02.01. - Mit dem Einrücken von ca. 1500 Freiwilligen beginnt der Aufbau der Bundeswehr als westdeutsche Nachkriegs-Streitkraft.

 

20.01. - Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht die ersten 1.500 freiwilligen Soldaten der Bundeswehr in Andernach und eröffnete seine Rede mit „Soldaten der neuen Streitkräfte“. Bei einem Gespräch zwischen ihm und Bundespräsident Theodor Heuss äußerte sich der Präsident dahingehend, dass er den Namen >Bundeswehr< gegenüber der alten Bezeichnung >Wehrmacht< vorziehe.

 

Im Auftrag des Bundespresseamtes führte das Allensbacher Institut für öffentliche Meinung (Demoskopie) daraufhin eine Umfrage über den zukünftigen Namen der Streitkräfte durch. Dabei entschieden sich 35 Prozent für Wehrmacht, lediglich jeder Vierte plädierte für Bundeswehr. Dies war dennoch ein respektabler Wert, beachtet man, dass der Begriff Bundeswehr der Öffentlichkeit erst seit kurzem bekannt war.

 

22.02. - Die Entscheidung für, Bundeswehr, fiel dann letztlich im Sicherheitsausschuss des Deutschen Bundestages. In der Sitzung dieses Tages wurde über das Soldatengesetz beraten. Hierbei diskutierte man auch über den Namen der Streitkräfte. Schließlich kam es zur Abstimmung, in der dem Antrag des Vorsitzenden Dr. Richard Jäger für die Bezeichnung Bundeswehr stattgegeben wurde.

 

01.03. - Gründung der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA)

 

20.03. - Mit der Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag über die Rechtsstellung der Soldaten, trugen die Streitkräfte nun endgültig den Namen Bundeswehr.

 

09.06. - Das Wehrpflichtgesetz wird vom Deutschen Bundestag verabschiedet.

01.07. - Erfolgt die Aufstellung der "1. Grenadierdivision", unter Hinzuziehung des Grenzschutzkommandos Nord. Noch 1956 wurde sie dem Heeresstab I bzw. dem I. Korps in Münster unterstellt. Anfänglich unterstanden dem Verband die Kampfgruppe A 1 mit den Grenadierbataillonen 1 und 21, die Kampfgruppe B 1 mit den Grenadierbataillonen 11 und 31, das Artillerieregiment 1 sowie als Divisionstruppen das Fernmeldebataillon 1, das Panzerbataillon 1, das Panzeraufklärungsbataillon 5, das Pionierbataillon 1 und das Flugabwehrbataillon 1. Bild: Gedenkstein zur Gründung der 1.Panzerdivsion vor der Kurt-Schumacher-Kaserne in Hannover

Die 1. Grenadierdivision wurde schon 1957 in die NATO eingebunden. 1958 wurde der Stab der Kampfgruppe B 1 in Kampfgruppenstab B 6 umbenannt, ausgegliedert und bildete die Keimzelle für die Aufstellung der 6. Grenadierdivision. 1959, im Zuge der Heeresstruktur 2, gliederte die 1. Grenadierdivision um und wurde in 1. Panzergrenadierdivision umbenannt. Aus der Kampfgruppe A 1 wurde gleichzeitig die Panzergrenadierbrigade 2. Die Panzerbrigade 3 wurde neu aufgestellt und der Division unterstellt. Der Division unterstanden in der Heeresstruktur 1 folgende Verbände: Panzergrenadierbrigade 1, Panzerbrigade 2, Panzerbrigade 3, Artillerieregiment 1 sowie als Divisionstruppen das Fernmeldebataillon 1, das Flugabwehrregiment 1, das Panzeraufklärungsbataillon 1, das Pionierbataillon 7, das Sanitätsbataillon 1, die Nachschubkompanie 1, das Instandsetzungsbataillon 410 und ab 1960 das Heeresmusikkorps 1.

 

 

01.07. – Unter dem Kommando der 1. Panzergrenadierdivision wurde sodann das Panzerbataillon 1 aus Teilen der Grenzgrenzschutzabteilung II/6 in Dedelstorf (Niedersachsen) aufgestellt. Für weitere Informationen zum Bundesgrenzschutz klicken Sie bitte auf das BGS-Wappen.

 

07.07. - Der Deutsche Bundestag entscheidet sich für die Einführung der Wehrpflicht.

Dedelstorf - Vereidigung der ersten Wehrpflichten Rekruten - für 12 Monate "W12-er"

 

Dedelstorf - eine kleine Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen. Dedelstorf gehört heute der Samtgemeinde Hankensbüttel an, die auch dort ihren Verwaltungssitz hat. Mit Klick auf das Wappen erhalten Sie weitere Informationen zu Dedelsdorf.

 

In Dedelstorf trafen auch die ersten Kampfpanzer M47 aus US-Beständen ein. Soldaten der US-Army übernahmen die Grundeinweisung in Schieß-, Fahr- und Funktechnik. So kamen sie an, die neuen "noch verpackten" Kampfpanzer M47.

 

01.10. – Aufgrund seiner "identitätsstiftenden" Tradition wurde das Eiserne Kreuz (schwarzes Kreuz mit weißer Umrandung) vom Bundespräsidenten Theodor Heuss als Erkennungszeichen für die Luft- und Kampffahrzeuge der Bundeswehr bestimmt. Für weitere Informationen klicken Sie bitte auf das Symbol.

 

Oktober - Einer Allensbacher-Umfrage zufolge befürworteten 38% der Bundesbürger die Bundeswehr. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 stieg dieser Wert sprunghaft auf 60%!

 

Das Jahr 1957

Mit dem Sputnik-Satelliten beginnt 1957 das Zeitalter der Raumfahrt. Gleichzeitig ist er auch Ausdruck der Systemkonkurrenz zwischen USA und Sowjetunion, die sich auch in der Eisenhower-Doktrin niederschlägt. Währenddessen wird mit den Römischen Verträgen der bedeutendste Grundstein der europäischen Einigung gelegt.

 

01.06. - Erster Generalinspekteur der Bundeswehr wurde General Adolf Heusinger.

18.-24.06. – Das Panzerbataillon 1 verlegte in den neuen Standort nach AUGUSTDORF in NRW.

26.06. – Die feierliche Übernahme der Kaserne erfolgte mit einer Flaggenparade und Kranzniederlegung am Ehrenmal in Augustdorf. Bild: Die "Alte" Wache der Kaserne Augusdorf im Winter 1957-1958.

Das Jahr 1958

 

Die Weltwirtschaft erlebt ihre erste Rezession der Nachkriegszeit. Die Bundesrepublik, mitten im Wirtschaftswunder, ist davon nur gering betroffen (BIP 469,2 Mrd. Euro, in Preisen von 1995, zu 449,2 im Vorjahr = +4,45 %)[1], Nordamerika (= USA und Kanada) sowie Südamerika dagegen spürbar. 1958 (oder 1957) gilt als das Jahr, in dem in Westdeutschland eine lange Krise der Montanindustrie (Kohlekrise (= „Zechensterben“) und Krise in der Stahlindustrie) begann. Im Ruhrgebiet, mit über 10 Millionen Einwohnern die größte Agglomeration Deutschlands, werden diese Krisen besonders sichtbar. Weltweit erstarkt die Bewegung für die atomare Abrüstung. Die britische Campaign for Nuclear Disarmament gibt der Bewegung mit dem Friedenssymbol ihr Logo, und ihr Aldermaston March wird zum Vorbild für die Ostermärsche. In Deutschland entsteht parallel die Bewegung Kampf dem Atomtod. In der Kubanischen Revolution gehen die Rebellen in die Offensive, und sind zum Jahreswechsel schließlich siegreich in der Schlacht von Santa Clara. In Frankreich folgt nach zahlreichen inneren Krisen, insbesondere dem Algerienkrieg, die Fünfte Französische Republik auf die Vierte. Das neue politische System wird entscheidend geprägt durch Charles de Gaulle, den ersten Präsidenten (1958–1969). De Gaulle hatte bereits 1946 in seiner Rede von Bayeux seine Vorstellungen eines Regierungssystems mit einem starken, von der Legislative unabhängigen Präsidenten dargelegt, in bewusster Abgrenzung zum politischen System der IV. Republik mit einer schwachen Exekutive. Besondere Vollmachten im Verfassungsgesetz vom 3. Juni 1958, einschließlich der Ausarbeitung einer neuen Verfassung, ermöglichten es de Gaulle, diese Vorstellungen in der Verfassung der V. Republik zu verwirklichen.

 

 

Das Jahr 1959

 

Auf Kuba übernehmen nach der Flucht des Diktators Batista die Revolutionäre unter Fidel Castro die Macht. Die Supermächte USA und UdSSR bemühen sich in Gesprächen um eine Abschwächung des Konfrontationskurses im Kalten Krieg. US-Vizepräsident Richard Nixon reist in die Sowjetunion, während Kreml-Führer Nikita S. Chruschtschow als erster sowjetischer Partei- und Regierungschef in die USA fährt. In der Bundesrepublik wird Heinrich Lübke Nachfolger von Bundespräsident Theodor Heuss, nachdem Adenauer seine Pläne, sich neben dem Amt des Bundeskanzlers auch zum Bundespräsidenten wählen zu lassen, aufgeben muss. Die SPD richtet sich mit ihrem Godesberger Programm in Richtung Marktwirtschaft und Akzeptanz der Bundeswehr neu aus.

 

16.03. – Das Panzerbataillon1 wurde der neu Gegründeten PzBrig 21 und diese der 7. PzGrenDiv unterstellt. Im Anschluss erhielt das Bataillon die Bezeichnung Panzerbataillon 213.

 

26.05. - Gemäß Umgliederungsbefehl des III. Korps vom 24.04.1959 und Befehl für die Umgliederung vom 26.05., wurde am 01.06.1959 aus dem Panzerbataillon 213 (alt) das Panzerbataillon 214 nach STAN 59 (Stärke- und Ausrüstungsnachweis) durch Teilung neu aufgestellt. Die Neuaufstellung richtete sich nach dem STAN - Entwurf Nr.: 3222110 vom 20.11.1958. Aus Unterkunftsgründen wurde die Personalstärke für beide Bataillone auf 371 Soldaten beschränkt, 16 Offiziere, 129 Unteroffiziere, 226 Mannschaften  = 371 Soldaten. Die reale STAN-Aufstellung wurde erst Jahre später erreicht.

 

 

Das Panzerbataillon 214

 

01.06. – Durch Umgliederung und Teilung wurde das „Panzerbataillon 214“ als jüngstes Bataillon der PzBrig 21 in Dienst gestellt. Im Bataillon mussten die 1./ und 3./Kompanie neu aufgestellt werden. Die 2./ und 4./Kompanie wurden bereits am 01.07.1956 (Panzerbataillon 1 in DEDELSTORF) aufgestellt und im Anschluß umbenannt. Sie waren bereits mit Waffen und Gerät sowie personell voll ausgerüstet. Die 1./Kompanie (Stabs- u. Versorgungskompanie) und die 3./Kompanie wurden durch abgabe von Personal und Material neu aufgestellt. Teile der Gerätschaften wurden vom PzBtl 213 übernommen, weiteres Material und Großgerät das in der Anfangszeit sehr schleppend geliefert wurde, kam aus den Depots HESEDORF und DARMSTADT. Im Zuge der Umgliederung vom Kampfpanzer M 47 auf den Kampfpanzer M 48 A2 war die 2./Kp mit 4 und die 4./Kp mit 3 Kampfpanzern M 48 A2 schon ausgestattet.

An die Spitze des Bataillons trat als erster Kommandeur

Major Kurt Heiligenstadt

 

Die 1./214 wurde am 01.06.1959 als Stabs- und Versorgungskompanie aufgestellt. Stärke, 10 Offiziere, 57 Unteroffiziere, 118 Mannschaften = 185 Soldaten. Links erster Kompaniechef - Hptm Bernhard Gittrich Kompaniefeldwebe - HptFw Horst Hübner

Die 2./214 sie wurde bereits am 01.07.1956 aufgestellt und weitergeführt. Stärke, 2 Offiziere, 24 Unteroffiziere, 36 Mannschaften = 62 Soldaten. Links erster Kompaniechef - Hptm Paul Güntner Kompaniefeldwebel - HptFw Artur Jetzlaff

Die 3./214 wurde am 01.06.1959 aufgestellt. Stärke, 2 Offiziere, 24 Unteroffiziere, 36 Mannschaften = 62 Soldaten. Links erster Kompaniechef - Hptm Paul Bellè, Kompaniefeldwebel - Fw Gerhard Werner

Die 4./214 wurde ebenfalls am 01.07.1956 aufgestellt. Stärke, 2 Offiziere, 24 Unteroffiziere, 36 Mannschaften = 62 Soldaten. Links erster Kompaniechef - Hptm Hans-Joachim Winkler, Kompaniefeldwebel - OFw Ferdinand Mertens

05.-15.06. - Erster TrÜbPl Aufenthalt in BERGEN-HOHNE für das Bataillon. Dazu wurde im Umgliederungs-befehl folgendes festgelegt: das Panzerbataillon 213 (alt) verlegte mit 3./- und 4./Kp sowie Teile der Stabs- und Versorgungskompanie zum Schießaufenthalt nach BERGEN. Duie Unterbringung erfolgte in der Kaserne BERGEN. Alle versetzten Soldaten wurden für diese Zeit zu ihren alten Stammeinheiten kommandiert. Der gemeinsame Schießaufenthalt verlief unter erschwerten Bedingungen. Durch die große Trockenheit und der damit verbundenen Brandgefahr, wurde das Schießen in die frühen Morgenstunden verlegt und dadurch erheblich verkürzt. Die schießfreie Zeit wurde so zur Ausbildung genutzt. Zum ersten Mal kamen bei der 3./- und 4./Kompanie die M48 A2 Kampfpanzer zum Einsatz. Für die 2./Kompanie, die zur Zeit die Grundausbildung der am 06. April eingezogenen Soldaten durchführte, galt folgende Maßnahme; bis zum Ende der Grundausbildung blieben die Rekruten zur Kompanie kommandiert und wurden im Anschluss auf die beiden Bataillone verteilt.

 

03.07. - Das Bataillon erhielt zwei neue Bergepanzer vom Typ M 74, ein dritter wurde später zugewiesen.

 

03.09. - Ein verstärktes Vorkommando marschierte zum TrÜbPl-Aufenthalt nach BERGEN-HOHNE und richtet dort für das Bataillon den Biwak-Platz GUMBINNEN ein. Mit 32 Kampfpanzern und 2 Bergepanzern wurde bis zum 10.09. ein umfangreiches Schießprogramm durchgeführt. Den Abschluss des Aufenthaltes bildete eine Herbstübung im Rahmen der Brigade vom 12.-14.09. Panzerbataillon 214 stellte dabei die Übungstruppe „Rot“. Übungszweck: Die Panzerbrigade im Rahmen der geführten Verteidigung. Auf dem Rückmarsch verlegte die Brigade zur Vorbereitung einer Feldparade nach DETMOLD in den Raum BARNTRUP-HEIDEN-LOSSBRUCH. Die 214er bezogen „Bürgerquartiere“ in HEIDEN-BENTRUP- WAHMBECKERHEIDE-LOSSBRUCH.

 

17.09. - Zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg bezogen deutsche Soldaten in den genannten Ortschaften Quartier, dort wurde dann mit der Befölkerung auch ein Manöverball durchgeführt.

 

18.09. - Unter großer Beteiligung der Zivilbevölkerung nahm der Brigade-Kommandeur,

OTL Karl Pfannkuche, im Beisein von RP Graumann und OKD Lods die Feldparade ab, Schwerpunkt

war hier die Wittekindstraße. Im Bild: Am Ablaufpunkt 1./Kompanie - Hptm Gittrich.

31.10. - Der Kommandeur der 214er folgte einer Einladung der englischen Streitkräfte, zur Vereinigungs-parade der „Dritten und Sechsten Königlichen Panzerregimenter“ nach SENNELAGER. Eigens zu Ehren der deutschen Gäste war das Programm auch in deutscher Sprache gedruckt worden.

 

20.11. - Offiziere des in DETMOLD stationierten Britischen Panzerregiments 5 besuchten das Bataillon und den Gefechts- und Ausbildungsdienst der Kompanien. Aus diesem Besuch entwickelte sich eine enge Beziehung zu den britischen Panzersoldaten.

 

23.-28.11. - Das Bataillon verlegte zum 3. Mal mit 24 Kampfpanzern auf den Truppenübungsplatz Bergen und wurde dort im Lager OERBKE untergebracht, Schwerpunkt war die Panzerschießausbildung. Im Bild: Schießen auf SB 12 TrÜbPl Bergen-Hohne.

Das Jahr 1960

 

Das wird auch als Afrikanisches Jahr bezeichnet, weil gleich 18 afrikanische Kolonien die Unabhängigkeit von ihren Kolonialmächten erlangten: Kamerun, Togo, Madagaskar, die Demokratische Republik Kongo, Benin, Niger, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Gabun, Senegal, Mali, Nigeria, Mauretanien sowie Britisch-Somaliland und Italienisch-Somaliland, die sich zum heutigen Somalia vereinigten. In den USA beginnt mit der Wahl von John F. Kennedy zum Präsidenten eine neue Ära.

 

09.02. – Die 214er Gefechtsfahrzeuge des Bataillons erhielten das Eiserne Kreuz und Turmnummern.

 

18.02. - Das Bataillon erhiehlt 10 weitere Kampfpanzer M48 A2.

07.03. - Feierliches Gelöbnis und Vereidigung von 500 Rekruten der PzBrig 21 in der Kaserne.

 

18.-19.03. - Eine zweitägige, gemeinsam Brigadeübung mit britischen Soldaten des „3rd Royal- Tank-Regiment“ DETMOLD „EXERCISE-INTEGRATION“ fand auf dem TrÜbPl SENNELAGER statt. Übungszweck war das Zusammenwirken von Truppen verbündeter Nationen.

 

23.-26.03. - Ein Kommando vom Panzerbataillon 213 und 214 wurde zur Übernahme eines größeren Kontingents KPz M48 A2 nach DARMSTADT kommandiert. Hier bildeten die neu (bataillonsintern) erstellten "Zubehörlisten" die Grundlage für die reibungslose Übernahme des amerikanischen Materials.

 

März - Ende des I. Quartals wurde das Bataillon mit dem Krad Typ MAICO 250 B ausgestattet. Diese lösten die 175 ccm DKW ab. Mit 247 ccm leistete der Motor 14,5 PS und war somit eine "echte" Geländemaschine.

Im Bild: Ankunft der neuen Kampfpanzer M48 A2 auf dem Bahnhof in DETMOLD.

01.07. - Gemäß Befehl 7. PzGrenDiv-G3 vom 20.5.60 wurde die Ausbildungskompanie 10/7 in Augustdorf aufgestellt, um die 3-monatige allgemeine Grundausbildung für die Rekruten der Panzerbataillone 213/214 zentral durchzuführen. Die Kompanie wurde wirtschaftlich dem PzBtl 213 unterstellt. KpChef wurde

Hptm. Renner, PzBtl 213. Das Ausbildungspersonal wurde von beiden Bataillonen gestellt.

 

17.-26.08. - Verlegung zum schießen und üben auf den TrÜbPl BERGEN-HOHNE, dort Biwakplatz KATTOWITZ-GLEIWITZ. Den Abschluss bildete die Übung „SOMMERFEST“, die mit der PzBrig 9 durchgeführt wurde, diese endete mit einem Nachtbelehrungsschießen vor Zuschauern. Ein großer Biwakabend mit den Gästen beendete diesen Übungsplatzaufenthalt.

28.08. - Der PS Frank Kühn, 3./214, verunglückte am Wochene mit seinem Motorrad tödlich.

 

04.09. – Die 214er überquerte, nach Rückkehr vom TrÜbPl Bergen, aus seinem Verfügungsraum bei Hameln zum ersten Mal mit Hilfe von Fähren bei Ohr die Weser.

01.10. - Nach dem III. Quartal wurde die Ausbildungskompanie 10/7 auf Befehl der 7. PzGrenDiv für die Ausbildung der Rekruten dem PzBtl 204 HEMER überstellt. Sie bildete nun für die Versorgungsbataillone 216 und 196 sowie für die Nachschubkompanie 7 die Rekruten aus. Die Ausbilder wurden von den genannten Einheiten gestellt. Das Funktionspersonal wurde weiter durch PzBtl 213/214 abgestellt.

 

03.10. - OG Hans Ulrich 3./Kompanie, konnte einen Kameraden aus einem brennenden Kampfpanzer bergen. Der Kommandeur lobte diese vorbildliche Tat durch seine Anerkennung und Sonderurlaub.

 

12.11. - Der G Ernst Rachnj, 3./214, starb als Beifahrer bei einem privaten Verkehrsunfall.

 

26.11. - Die 213/214er Kameraden veranstalteten gemeinsam ein "Winterfest" im Offizierskasino. Reservisten und Freunde waren als Gäste eingeladen, es wurden 108 Teilnehmer begrüßt. Für den musikalischen Rahmen sorgte eine kleine Besetzung des Heeresmusikkorps I.

 

 

Das Jahr 1961

 

Prägend für das Jahr ist der Bau der Berliner Mauer, die die deutsche Teilung endgültig zementiert. Währenddessen verkündet der frisch gewählte US-Präsident John F. Kennedy seine Politik der New Frontier, darunter die Beendigung der Rassentrennung in den USA. Mit dem Scheitern der Invasion in der Schweinebucht muss er jedoch gleich zu Beginn eine außenpolitische Niederlage hinnehmen. Juri Gagarin überwindet eine ganz andere Grenze und wird an Bord von Wostok 1 zum ersten Menschen im Weltraum.

 

01.01. - Erlass FüH „Offz-Notsoll“, wegen der angespannten Personallage wurde die Anzahl der Offiziere im Bataillon auf 12 begrenzt, im Übersoll befindliche Offiziere wurden zum I. Quartal versetzt.

 

15.01. - Die restlichen Kampfpanzer M48 A2 wurden dem Bataillon zugewiesen. Es konnte nun mit der Aufstellung der 3. Züge begonnen werden.

 

19.02. - Der G Heinz Schröder 1./Kompanie, verunglückt privat mit seinem Zweirad tödlich.

 

01.03. - In der 1./Kompanie wechselte der Kompanie-Feldwebel. HF Horst Hübner wurde nach seiner Einarbeitung als S1 Fw zum WBK nach Stuttgart versetzt. Nachfolger wurde OF Heinz Regel, der zuvor Transport-ZgFührer der 1./214 war.

 

14.05. - Wieder wurde das Bataillon von einem Todesfall getroffen, bei der Rückkehr vom Wochenendurlaub verunglückte der G Anton Klocke der 2./Kompanie mit seinem Motorrad tödlich.

 

15.-18.05. - Der Kommandeur nahm an einer Tagung an der Panzertruppenschule in MUNSTER teil. Zu dieser Besprechung waren alle Kommandeure der Panzerbataillone und Panzergrenadierbataillone geladen. Insbesondere wurde dabei über die taktischen Grundbegriffe im Hinblick auf die Überarbeitung der Truppenführung 59 (TF) gesprochen.

 

27.05.-02.06. - Erstmalig verlegte das Bataillon zur Vorbereitung einer Brigadeübung auf den TrÜbPl MUNSTER-NORD.

 

20.07. - Die Kaserne in Augustdorf erhielt den Namen „Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne“. Dies mit Einverständnis des Bundesministers der Verteidigung Dr. Franz Josef Strauß. In Anwesenheit der Witwe des Marschalls und dessen Sohn, wurde in einer Feierstunde die Kaserne eingeweiht. Der Befehlshaber im Wehrbereich III, Generalmajor Dipl. Ing. Richard Schimpf, hielt im Beisein des Kommandeurs der

7. Grenadier-Division, General Willy Manthey, und als Vertreter der britischen Streitkräfte, Kommandeur der 20. Tankbrigade in DETMOLD - Brigadier Hobbard, vor den anagetretenen Brigadesoldaten in der Brigadeexerzierhalle die Ansprache zur Feierlichkeit.

 

13.08. - Die DDR errichtet die BERLINER MAUER und besiegelt damit die Teilung Deutschlands.

 

01.10. - Aufstellung des Feldersatzbataillons 217 in PADERBORN (Husaren-Kaserne, Rathenaustraße). Erster Kompaniefeldwebel der Geräteeinheit wurde HF Helmut Zahl vom Stab 7. PzGrenDiv.

 

18.10. - Die Unteroffizier-Lehrkompanie des Bataillons und die 4./213 machten eine Übung besonderer Art. Getarnt als sowjetische Spione und Volksarmisten, verursachten sie an der Wache der Kaserne große Verwirrung bei den Soldaten und der gerufenen Polizei. Diese Übung sollte die Wachsamkeit des Wachpersonals schärfen. Da sogar die Polizei vor Ort anwesend war, war die Tarnung wohl perfekt.

 

03.11. - Die Handballmannschaft des Bataillons belegte bei der Divisionsmeisterschaft den 2. Platz unter Führung des Sportoffiziers Lt Wittchen von Schönfels und Mannschaftsbetreuer Fw Klaus Kaschke.

Eine herausragende Leistung, die durch den Kommandeur mit 2 Tagen Sonderurlaub belohnt wurde.

 

04.-11.11. - Das Bataillon verlegte zum TrÜbPl-Aufenthalt nach BERGEN und richtete sich auf dem Biwakplatz KATTOWITZ-GLEIWITZ ein. In dieser Woche wurde ein umfangreiches Schießprogramm durchgeführt. Ein überraschender Wintereinbruch mit minus 10° und mehr, sorgte nicht nur bei den Feldküchentrupps zu Problemen, so mussten zum morgendlichen Kaffeekochen die Wasser-Kanister erst aufgetaut werden.

 

09.11. - Der Standort AUGUSTDORF erhielt seine eigene Standortschießanlage. Der Leiter Standortverwaltung, Regierungsoberamtsrat Pelz, war mit einem FN-Gewehr des Panzerbataillons 213 der erste offizielle Schütze.

 

 

 

Panzerbataillon 214 - Offiziercorps 1962

Das Jahr 1962

 

Der Kalte Krieg erreicht mit der Kubakrise im Oktober einen neuen Höhepunkt. Trotz eines Ausgleichs der Supermächte USA und UdSSR wird der Weltöffentlichkeit die Gefahr eines globalen Atomkrieges bewusst. Unter anderem prägten auch die Spiegel-Affäre und der Tod von Marilyn Monroe die Geschehnisse des Jahres.

 

30.01. - In Anwesenheit des Div-Kommandeurs, Generalmajor Willy Mantey, übergab Oberst

Karl Pfannkuche das Kommando der Panzerbrigade 21 an Oberst Rudolf Wätjen. In der Ansprache fand

der Divisions-Kommandeur lobende Worte über die Einsatzfähigkeit der Panzerbrigade 21. Die Übergabe wurde durch eine Parade der Augustdorfer-Truppenteile beendet.

 

10.02. - Vereidigung aller im Januar eingetretenen Soldaten, Durchführung lag in Händen von PzBtl 213.

 

16.02. - Die Jahrhundertflut brach über die gesamte Nordseeküste herein und verursachte großes Leid für die dort lebenden Menschen, im besonderen in den tieferen Stadtteilen von Hamburg. Für weitere Informationen zur Flutkatastrophe klicken Sie bitte auf das Foto.

Die Bundeswehr und Spezialkräfte aus ganz Deutschland waren mit 40.000 Soldaten im Dauereinsatz, im Besonderen mit Hubschrauberstaffeln, Sanitätern und Pionieren.

 

 

März - Fw Georg Frania machte einen Verbesserungsvorschlag für den „Funkbetrieb schießender Panzer auf der Betonplatte“; er erhielt vom Kommandeur eine Belobigung und zwei Tage Sonderurlaub.

 

16.04. - Mit einer Alarmübung wurden die 214er sehr früh aus den Betten geholt. Nach der Vollzähligkeits-Überprüfung und Herstellen der Marschbereitschaft wurde mit allen Fahrzeugen ein 60km Marsch durchgeführt. Zweck der Übung war, die Einsatzbereitschaft der Soldaten und Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge zu prüfen, u.a. zur Vorbereitung für den TrÜbPl-Aufenthalt in BAUMHOLDER im Juni.

 

25.05. - Erste Umrüstaktion am KPz M48 A2. Alle koaxial MG Cal30 wurden durch das MG42 ausgetauscht.

Im Bild: 2./Kompanie um 1962

 

16.06. - PzGrenBtl 212 führte die Vereidigung der am Standort eingezogenen Rekruten durch.

 

18.06. - Grundsteinlegung der Garnisonskirche und evangelisches Gemeindezentrum Augustdorf. Der Standortpfarrer, Pastor Johannes Ottemeyer, konnte die Ehrengäste, Oberregierungsrat Ibbeken (BONN), Wehrbereichsdekan W. von Zittwitz (DÜSSELDORF), den Kommandeur PzBrig 21, Oberst Wätjen, Präses Sup. Blome, Kirchenrat Dr. von Hanstein, sowie eine großen Zahl Gäste begrüßen.

 

19.-25.06. – Erstmalig verlegte das Bataillon auf den TrÜbPl BAUMHOLDER in der Pfalz, dort auf den Biwakplatz LEITERSTAL. Der Kommandeur wollte seine Panzermänner an eine andere Umgebung und unwegsames Gelände mit teils sehr schwierigen Bodenverhältnissen gewöhnen. Der Marsch begann für die „Radteile“ des Bataillons in Augustdorf am 19.06 um 00.30 Uhr in mehreren Marschgruppen über die Autobahnen DORDMUND – KÖLN – KOBLENZ und Bundesstraßen nach IDAR-OBERSTEIN auf den Übungsplatz.

Der Rückmarsch erfolgte als Großübung über Landstraßen für alle Rad und Kettenteile des Bataillons bis nach GUNTERSBLUM. Vom amerikanischen Wasserübungsplatz aus wurde der Verband mit Fähren der FlußPiKp 736 über den Rhein verbracht. In DARMSTADT wurden die Panzer auf die Bahn verladen, die Radteile verlegten weiter im Landmarsch. Eine der größten Marschübungen der Bundeswehr fand ohne Zwischenfälle jedoch mit erheblichem logistischem Aufwand im Standort Augustdorf ihr unfallfreies Ende.

 

01.07.1962

Führungswechsel an der Spitze des Panzerbataillon 214.

Oberstleutnant Kurt Heiligenstedt übergab das Bataillon an den bisherigen

S3 Stabsoffizier und stellvertretenden Bataillonskommandeur

Major Gerhard Lomnitz

 

24.09. - Zum „Ernte-Einsatz“ im Notstandsgebiet >Norddeutschland< wurden vom Panzerbataillon 214 Soldaten und Transportmittel abkommandiert.

 

22.-27.10. - Die KUBA-Krise nahm ihren brisanten Verlauf. Durch die Fernsehansprache des US-Präsidenten John F. Kennedy am 22. Oktober wurde sie öffentlich. Die Krise hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die Deutschen Streitkräfte. Die gesamte Bundeswehr wurde in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Wehrdienstzeit von 18 Monate war u.a. die Folge und die Ausbildung in den Einheiten wurden stark intensiviert.

 

 

11.11. - Mit der Aufstellung des letzten großen Verbandes, dem Artillerieregiment 7, erreichte die Division unter ihrem ersten Kommandeur am 11. November ihren vollen personellen und materiellen Umfang, der Voraussetzung für die NATO Mitgliedschaft war.

 

15.-21.12. - Die 1./Kompanie übernahm ihre neuen Unterkunftsgebäude, in denen sie bis zur Auflösung am 31.12.2002 untergebracht war. Die neuen Unterkünfte waren ein gewaltiger Fortschritt an Komfort und Größe.

Dezember - Nach langer Wartezeit erhielt das Bataillon endlich auch seine 3 neuen Bergepanzer M 88. Der US-Bergepanzer M 88 Continental 12-Zylinder-Benzin-Einspritzmotor Typ AVSI 1790-6A (29.400 ccm, 1.014 PS) war auf ein verlängertes M 48 Fahrgestell aufgebaut und mit einem „Gußstahlkasemattenaufbau“ mit erhöhtem Kampfraum versehen. Mit dem hydraulisch aufrichtbaren A-Mast konnten Lasten bis 25 t gehoben werden, die Bergewinde am Bug hatte 45 t Zugkraft. Die Bewaffnung ein MG, Besatzung vier Mann, Gefechtsgewicht 50,8 t.

Das Jahr 1963

 

Prägende Ereignisse sind insbesondere die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy im November, sowie dessen berühmter Besuch in West-Berlin wenige Monate zuvor (Ich bin ein Berliner-Rede). In den USA erlangt die Bürgerrechtsbewegung, die gleiche Rechte für Afroamerikaner fordert, unter Martin Luther King Bedeutung. Im Herbst des Jahres verabschiedet sich Konrad Adenauer nach 14 Jahren als deutscher Bundeskanzler und gibt sein Amt an Ludwig Erhard ab. Auch das Grubenunglück von Lengede im Oktober und November gilt unter anderem als bedeutendes Ereignis des Jahres 1963.

 

02.-09.02. - Das Bataillon verlegte zum Schießaufenthalt ins Winterbiwak auf den TrÜbPl BERGEN-HOHNE, ins Zeltlager ETTENBOSTEL. Die Mehrzwecköfen der Zelte war bereits auf Heizöl umgestellt , dies war ein großer Fortschritt. Der Aufenthalt sollte noch lange in Erinnerung bleiben, es war frostig kalt, die Temperaturen schwankten zwischen Minus 14-28°, bei einer Schneehöhe bis zu 30 cm.

Nach der ersten Frostnacht kam am Morgen das große Erwachen,  es lief fast nichts mehr! Kein LKW konnte gestartet werden, die Batterien waren durch die Kälte zu schwach geworden. Nur der Kranwagen des

G Decker, der sein Fahrzeug über Nacht durch weitweises "laufenlassen" einsatzfähig gehalten hatte, konnte mit dem Überbrückungskabel den anderen Fahrzeugen zur Hilfe kommen. Fazit, es wurden nun Kraftfahrer eingeteilt, die fortan Nachts die Fahrzeuge regelmäßig starteten, damit die Motoren nicht einfroren. Auch der Schießbetrieb der Panzerkompanien litt unter der starken Kälte, es gab große Abweichungen von den gewohnten Trefferergebnissen. Die Verpflegungsgruppe wurde angewiesen zusätzliche Heißgetränke „Tee mit Rum“ auszugeben.

12.-13.03. - Eine große Stabs- und Fernmelderahmenübung der Panzerbrigade 21 wurde im Raum BAD DRIBURG - BRAKEL - PECKELSHEIM durchgeführt. Daran nahmen auch der Bataillonsstab, Teile der 1./Kompanie und die Kompanieführungsgruppen der 214er Panzerkompanien teil.

 

März - In der 1./214 wurde der neu geschaffene Unteroffizierraum im Keller 55 B (kleiner Block) durch den KpFw Hauptfeldwebel Heinz Regel, bei einem Uffz-Abend eingeweiht. An diesem Abend wurden auch wieder einige Unteroffiziere aus dem Uffz-Korps verabschiedet und andere durch ein festgelegtes Ritual offiziell aufgenommen.

Dieses Ritual war aufgeteilt in der Beantwortung von Fachfragen der entsprechenden Verwendung in der Kompanie und allgemeinen Zeitthemen. Danach wurde eine kleine "Mutprobe" in Form eines leckeren Mixgetränks abverlangt. Hierfür gab es aber eine klare Anweisungen vom Spieß, derjenige der dieses Getränk mixte, musste es vorher auch selbst kosten! Na dann - Prost!

 

29.03. - Verabschiedung des Divisionskommandeurs der 7. Panzergrenadierdivision in AUGUSTDORF.

Mit einem Antreteappell der gesamten Brigade und einer Parade mit Teilen einzelner Bataillone wurde Generalmajor Willy Mantey verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Jürgen Bennecke, der kurze Zeit später zum Generalmajor befördert wurde.

 

01.04. - Die AusbKp 10/7 wurde als 5./214 dem Bataillon unterstellt. Da die Wehrdienstzeit nun 18 Monate betrug, wurde in der AusbKp 10/7 neben der dreimonatigen Grundausbildung nun auch die sechswöchige Fahrschulausbildung für die LKW-Militärkraftfahrer durchgeführt. Neuer Kompanie-Chef wurde Hptm Hasso von Wedel, der zuvor die 4./214 führte.

 

25.05. - Rekrutenvereidigung der PzBrig 21 in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne, federführend für die Durchführung war das Panzergrenadierbataillon 212. Im Bild: Vereidigung Panzerbataillon 214

Juni - Offiziere und Zugführer des Bataillons führten eine Geländeerkundung im Raum HAMELN für eine spätere Übung mit Weserübergang bei OHR durch.

 

26.06. - 38 Todesopfer forderte der Absturz eines belgischen Transportflugzeugs mit 42 Fallschirmjägern und 5 Besatzungsmitgliedern an Bord. 9 Fallschirmjägern gelang ein Notabsprung, um ihr Leben zu retten.

Eine Gedenkstätte erinnert noch heute in der Senne an diese Tragödie.

 

24.-25.07. - Das Uffz-Korps 1./214 besuchte die innerdeutsche Grenzanlage. Sie waren beim BGS in GOSLAR zu Gast, mit den Beamten der Einheit durften sie auch die Grenzanlagen besichtigen.

 

16.08. - Erstes Feierliches Gelöbnis in der Öffentlichkeit. Alle zu vereidigenden Soldaten der Panzerbrigade 21 wurden mit großem Zapfenstreich auf dem Jahn-Sportplatz an den Pinneichen in DETMOLD vereidigt.

 

19.08.-01.09. - TrÜbPl BERGEN-HOHNE / Biwakplatz TANNENBERG. Die 214er führten wieder auf verschiedenen Schießbahnen Schul- sowie Gefechtsschießen durch. Am Wochenende absolvierten die Panzerkompanien und Teile 1./214 eine Bataillonsübung auf dem Übungsplatzgelände durch.

11.10. - Erstmals besuchten Beamte der Kreispolizeibehörde DETMOLD das Bataillon. Sport- und Schieß-Wettbewerbe standen auf dem Dienstplan. Mit einem gemütlichen „Beisammensein“ endete der sportliche Tag. Die Beziehung zur Polizei entwickelte sich aufbauend auf diesen Besuch so gut, dass dieser Kontakt zur Tradition wurde.

 

12.10. - Zu Ehren des scheidenden Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer fand auf dem Flugplatz in WUNSTORF eine der größten Feldparaden der Bundeswehr statt, darunter auch Teile der Panzerbrigade 21.

15.-30.11. - Im Brigaderahmen wurde der Übungsplatz SENNE durch Schießausbildungen bei Tag und Nacht und für Gefechtsübungen genutzt. Auch die 214er nahmen an der Brig-GefÜb „HAUSTENBECK“ und einem Kfz-Marsch auf der Panzerringstraße teil.

 

November - Das Bataillon erhielt 6 US Panzer M113 für die „Gepanzerte Nachschubgruppe“, die nun aufgestellt wurde. Der MTW hatte in der Ursprungsversion Weißlicht- und IR-Scheinwerfer, ohne Kettenschürzen und keine Nebelmittelwurfanlage. Der vorne rechts eingebaute 8 Zylinder Vergasermotor Chrysler, Typ A 710 B 5.920 ccm mit 209 PS war wassergekühlt, das Gefechtsgewicht betrug 10,4 t. Der Laderaum, mit zwei Dachluken war über eine große Heckklappe zugänglich und bot je nach Nutzung und Ausstattung bis zu zwölf ausgerüsteten Soldaten Platz. Mit dem aufgerichteten „Bugschwallbrett“ war der

M113 schwimmfähig, der „Wasserantrieb“ erfolgt durch die Gleiskettengreifer.

08.12. - Zwei Jahre nach der Grundsteinlegung wurde die Evangelische Garnisonskirche durch den Militärbischof Hermann Kunst im Beisein der Lippischen Landeskirche und zahlreichen Gästen und Soldaten der Panzerbrigade 21 eingeweiht.

 

 

Das Jahr 1964

 

In der Sowjetunion wird Präsident Chruschtschow überraschend abgesetzt. In den USA unterzeichnet Präsident Johnson ein Gesetz gegen die Rassentrennung. Damit erhalten schwarze Bürger dieselben Rechte wie Weiße. Im Golf von Tongking kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Nach US-Angaben werden zwei US-Zerstörer von nordvietnamesischen Kriegsschiffen angegriffen. Die USA kündigen als Vergeltung Bombardements an. Der deutsche Alltag wird von der Berliner Mauer geprägt. Die DDR-Führung erleichtert den gegenseitigen Besuch von Bürgern aus Ost und West. Doch immer wieder versuchen DDR-Bürger, für immer zu fliehen. Aus Portugal kommt der millionste ausländische Arbeiter in die Bundesrepublik.

 

01.-13.02. - Es ging auf den Übungsplatz BAUMHOLDER, zum ersten Mal in feste Unterkünfte in das Lager AULENBACH. Es wurden verschiedene Schießvorhaben mit Kampfpanzern und Handfeuerwaffen durchgeführt. Auch dieses Mal konnten bei den amerikanischen Kameraden fehlende Ersatzteile und Verbrauchsmaterialien (wie z.B. Rohrreinigungsbürsten für die Kanonen und Maschinengewehre Cal 50) ergänzt werden. Am Wochenende wurde zünftig Karneval gefeiert.

 

14.-22.02. - Unmittelbar im Anschluss erfolgte die Verlegung zum TrÜbPl BERGEN-HOHNE zur weiteren Schieß- und Gefechtsausbildung. Die Kampfkompanien des Bataillons verlegten mit der Bahn, die Radteile

legten in mehreren Marschgruppen die Strecke im Landmarsch – mit einer Übernachtung in der Kaserne GIESSEN – über Autobahnen und Landstraßen bis ins Lager OERBKE zurück.

Im Bild: Die "Mütter" der Kompanien des Panzerbataillons 214 (>1964).

 

02.05. - Tanz in den Mai war für die Offiziere und Unteroffiziere des Bataillons angesagt. Mit viel frischem Grün war der Speisesaal festlich geschmückt; mit einer tollen Kapelle und guter Stimmung wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

 

08.-09.07. - Stabs- und Fernmelderahmenübung der 7.PzGrenDiv im Raum ALTENBERG. An dieser Übung nahmen der Bataillonsstab, Teile 1./- und die Führungsgruppen der 2./- und 4./Kompanie teil.

 

17.07. - Hoher Besuch in der Brigade, Bundesminister der Verteidigung Kai-Uwe von Hassel war zu Gast. Er nahm an einer Besichtigung der Rekrutenausbildung und einer Vorführung auf dem TrÜbPl SENNE teil.

 

27.08.-14.09. - TrÜbPl-Aufenthalt in BERGEN-HOHNE im Lager OERBKE. Der Aufenthalt war wieder stark geprägt von diversen Übungen und der Panzerschießausbildungen.

 

11.-13.09. - Das Bataillon nahm an der Divisionsgefechtsübung „ROHRDOMMEL“ teil, es schloss sich die Marschübung „WILDGANS“ mit Weserübergang bei ACHIM an. Im Anschluss wurden die Kettenteile für den Rückmarsch auf dem Bahnhof in SULINGEN verladen, die Radteile erreichten in Gruppen den Standort.

 

 

 

Panzerbataillon 214 - Offiziercorps 1964

01.12. - Im Offizierskasino führte die Panzerbrigade 21 die Planübung METELEN durch. Daran nahmen alle Offiziere in Führungsfunktionen der gesamten Brigade teil.

 

Dezember - Kurz vor Weihnachten gingen die Soldaten des Bataillons „auf die Straße“ um Spenden zu sammeln. Mit einem stattlichen Betrag konnte so am 23. Dezember dem „Elisabeth-Stift“ in DETMOLD und dem Kinderheim in HEIDEN eine zusätzliche Weihnachtsfreude bereitet werden. Beim Jahresabschlussappell wurden wieder einige Soldaten befördert und besondere Leistungen ausgezeichnet.

 

Das Jahr 1965

 

Die USA eröffnen den Bombenkrieg gegen Nordvietnam. Ludwig Erhard bleibt deutscher Bundeskanzler. Im Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main werden die Urteile verkündet. Sir Winston Churchill stirbt. Der indisch-pakistanische Grenzkonflikt um Kaschmir weitet sich zu einem Krieg aus.

 

23.01. - Das Jahr begann sehr traurig für das Bataillon, der Panzerschütze Kurth aus der 2./214 verstarb bei einen Verkehrsunfall auf der Fahrt zum Dienst.

 

26.02. - Die Brigade führte im Standort das Gelöbnis und die Vereidigung von Rekruten durchgeführt.

 

13.-19.03. - Das Bataillon verlegte für eine Woche auf den TrÜbPl BERGEN ins Lager OERBKE. Es wurde wieder ein umfangreiches Schießprogramm durchgeführt. Mit dabei war die 4./213, die in dieser Zeit im Gefechtsschießen besichtigt wurde.

 

24.04. – Mit 309 Verbänden des Heeres erhielt auch eine Abordnung des Panzerbataillons 214 im 

Preußen-Stadion von Münster seine Truppenfahne verliehen. Am 28. April erfolgte im Standort AUGUSTDORF die offizielle Übergabe der Truppenfahne an das Bataillon. Das erste Fahnenkommando des Bataillons von links: OLt Wolfgang Naggert, OFw Siegfried Bethke, Lt Jürgen Sasse.

 

01.-12.05. - Nach einer längeren Vorbereitungszeit verlegte das Bataillon mit Ausnahme der 3./Kompanie zum Schießen und Üben auf den TrÜbPl BAUMHOLDER / Biwakplatz LEITERSTAL.

 

14.-25.06. - Alle Kampfpanzer des Bataillons erhielten im Rahmen einer Umrüstaktion „Nebelwurfanlagen“. Damit waren die Panzerbesatzungen nun in der Lage, bei schwierigen Situationen im Gelände eine Nebelwand zu legen, um so geschützt ihre Gefechtsstellung verändern zu können.

 

17.07. – Sintflutartiger Regen führte im Raum PADERBORN zu einer Hochwasserkatastrophe. Die Behörden lösten Katastrophenalarm aus und forderten von der Bundeswehr Unterstützung an.

 

Die 214er errichteten an mehreren Einfallstraßen Sandsackdämme und verhinderten so das Vordringen des Wassers in die Innenstadt von PADERBORN. Im Bild: Morgenappell 1./Kompanie

August - Lehrvorführung durch die 3./214 auf dem TrÜbPl SENNE. Der Auftrag lautete, im Rahmen der Vorbereitung auf die Übung „DOUBLE DEAL“ eine Lehrvorführung „Der Spitzenzug des Bataillons“.

 

08.-15.10. - Das Bataillon nahm an der Großübung „DOUBLE DEAL“ teil. Als Übungstruppe fungierten, PzBrig 21, TrTle der 4. Brit. Division, Korpstruppen I. Brit. Korps und des III. Deutschen Korps. Beobachter waren u.a. der Bundesminister der Verteidigung, Kai-Uwe von Hassel, der britische und der kanadische Verteidigungsminister und der Generalinspekteur des Heeres - Generalleutnant Ulrich de Maizière.

 

Der Übungsraum erstreckte sich von südlich HANNOVER bis in den Kreis HÖXTER. Geübt wurde im Rahmen der Brigade die Zusammenarbeit englischer und deutscher Truppenteile. Welchen Stellenwert dieser Übung beigemessen wurde, zeigte die große Teilnahme verschiedener Verteidigungsminister der NATO und hohen Militärs. In den Medien wurde mehrfach über diese herausragende Übung berichtet. Der äußerst anstrengende Übungsverlauf stellte an die Truppe und das Material größte Anforderungen.

 

12.11. - Brigadeappell mit Empfang im Offiziersheim aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der Bundeswehr. Die Ansprache hielt der Brigadekommandeur, Brigadegeneral Rudolf Wätjen.

 

11.-18.12. - Zum Abschluss des Jahres verlegte das Bataillon mit Teilen zum „scharfen Schuss" noch einmal zum TrÜbPl nach BERGEN ins Lager OERBKE. Das umfangreiche Schießprogramm wurde wie sooft an einigen Tagen vom morgendlichen Heidenebel ausgebremst. Im Bild: Ausbildungskompanie 10/7 Ende des Jahres.